Coronchen schreibt aus Afrika:
Mathilde, meine Süße!
Zuvor die besten Grüße vom Oberlauf des Niles. Ich sitze auf dem Rücken eines Krokodiles!
Was wahr ist, lässt sich nicht erdichten!
Hier, wo ich bin, da sind die größten Affen ja! Auch Nilpferd, Tiger, Spinne und Giraffen da!
Was ich erlebte, will ich kurz berichten!
So sprach ich denn zunächst zu einem Affen:
„Du bist dem Menschen nah verwandt! Willst du nicht mal …?“
Was dieser gar nicht komisch fand,
weil wohl dazwischen, meint‘ er, Welten klaffen!
Er legte die Banane weg: „Das Menschsein? Nein! Das darf nicht sein!
Ich dürfte nicht mehr auf den Wipfeln wohnen – ganz unter grünen Zipfelkronen!
Ich dürfte nicht von Ast zu Aste springen, wohin sich Vöglein hastig schwingen.
Nicht jagen durch den frohen Zoo mit andren Affen: Horrido!
Um still danach mit schlanken Lippen am kühlen Kokostrank zu nippen,
des Abends mit vertrauten Affen-Sippen!
Man zwänge mich zum Ehestand.
Ich bräuchte gar ein Nachtgewand! Ein Häuschen bald und Kindertand!
Ich müsste ständig Windeln wechseln; Milchbrei kochen, Möhren häckseln!
Ich könnte nicht mehr ungestört Bananen essen:
O nein! Das Menschsein kannst du ganz vergessen.“
Da gab ich nun, Coronchen, ihm den Kuss:
Da war‘s mit seinem Affenleben Schluss!
Merke: Am Ende streckt ein jeder Affe nach dem Coronenkuss die Waffe!
Lulu!
Kuni-fechs