Wenn sie durch die Wälder gehen,
suchen Jäger meist nach Rehen.
Wenn dieselben aber pirschen, suchen sie auch oft nach Hirschen.
Später nach des Nachbars Kirschen!*
Selten folgen sie den Eulen.**
Früher schlugen sie mit Keulen.
Heute zielt man mit der Büchse teils auf Hasen, teils auf Füchse.
Sitzt das Häschen in der Grube, kommt des Jägers böser Bube.
Sieht der Jäger aber Geister, labt er einen Jägermeister.
Gleichgewicht in Wild und Leben ist des Waidmanns höchstes Streben:
Wenn die Rehlein sich vermehren, atzen sie zu viele Beeren.
Wenn die wilden Sauen grunzen, könnten sie die Saat verhunzen,
oder wühlen in Kartoffeln – ohne Dank, die alten Stoffel[n]!
Unerwünscht sind viele Hasen, die an Reben-Trieben grasen
und mit langen Löffelohren Löcher in die Wiesen bohren!
Wenn jedoch die Treiber sprießen, ist es gut, vorbeizuschießen,
weil des Treibers Witwe endlich – sich vergeht am Jäger schändlich!
M: Wenn der Jägerstand gedeiht, droht den Hasen schlechte Zeit.
Falls die Jäger sich vermindern, will kein Häschen das verhindern!
*Die Kirschen in Nachbars Garten!
**Eulen sind keine jagdbaren Wildtiere. So genießt auch der UHU – Dickkopf mit Federohren! – den Naturschutz.
Kuni-fechs