… Viele Menschen fragen sich in diesen Tagen, wie es ihnen als Patienten einer Intensivstation erginge. Ein kleiner Erfahrungsbericht mag sie trösten:*
Wär‘ ich ein armer Kranker, im Bette festgeschnallt, hätt‘ ich den harten Schanker und wär‘ mein Herze alt; hätt’ ich ein Bein gebrochen, den Magen reseziert, die Motten in den Knochen, die Glieder bandagiert; wär‘ ich des Lebens müde, von Weib und Wein verzehrt, dann hätte deine Güte mir neue Lust beschert!
Champagner an Silvester, so kitzelt mich das Blut, wenn eine Krankenschwester ... [im nächsten Zimmer] ruht!
Du schriebest mir Bilanzen, was ich gepinkelt hab‘: Ich möchte mit dir tanzen bis an mein kühles Grab! Ich ließe mich rasieren und wär‘ schon fast gesund. Ach, könntest du mir führen den [Rasier-]Pinsel um den Mund!
Das kriegt von dir nicht jeder, ein Pflaster auf den Bauch, in jedes Loch Katheter. Und einen Atemschlauch!
Willst du mein Fieber messen? Hab’s immer, wenn du nahst – und bin darauf versessen, dass du den Puls mir fasst. Die Pillen und die Tränkchen, die fülltest du mir ein. Und legtest auf ihr Bänkchen die ... [Arme] zart und fein…
Ach, liebe Krankenschwester, wenn ich ein Kranker wär‘, ich wär’ dein allerbester. Genäse nimmermehr
Lulu!
*Vgl. Hümmer, Hans Peter: Nur ein Medizyniker. Erinnerungen an meine Wachsaalzeit. 3. A. 2019
Kuni-fechs
[A.d.R: Sollte ein geschätzter Leser dieses Beitrags die originale Ursprungsversion zu lesen wünschen, wende er sich bitte direkt an den Verfasser]