Ein Ritter, den in tiefer Nacht der 12. Uhrschlag weckte, der schlief nicht mehr, so früh erwacht, weil seiner Sünden er gedacht, die er zumeist im Grab versteckte! Vom Schlosse wehte Moderduft. Da quietschte eine Tür. Am Galgen hing ein alter Schuft. Nun kam aus der Familiengruft im schwarzen Rock der Graf herfür!
Man sah umher aus Gräbern noch ein schwarzes Völkchen flüchten: Wir sterben – und wir leben doch! Das Leben, ach, ist ein Moloch – und schreibt Vampirgeschichten!* Dem Wandersmanne sank der Mut: Wie sollt‘ er sich erwehren? Er barg sich fröstelnd unterm Hut. Da kam, es stockte schier das Blut, Graf Dracufex aus fahlen Föhren! Ihr glaubt, dass er sein Wesen treibe, weil ihn die Welt verstieß? Es schwand das Blut aus seinem Leibe, gesaugt vom widerspenst‘gen Weibe, das ihn vor langer Zeit verließ!
Und geht ihr einst durch Forst und Tann, den Wald, wo Käuze horsten, so weilet wie der Wandersmann, gedenkt des armen Grafen dann und seines Weibes böser Borsten!
P.S.: Angesichts der Subkultur des Vampirismus, die sich im Lockdown verstärkt bes. unter Jugendlichen ausbreitet, empfiehlt ein renommiertes Institut, die generelle Maskenpflicht für Vampire einzuführen: „Die Beißerchen im Angesicht, die kennt man bei Vampiren! Doch schützt uns nur die Maskenpflicht vor ihren gieren Viren!“
*Vgl. schon Kunifechs von Minne-so-da: Kunigunde seufzte leise. 12. A. Anno Uhui 182.
Lulu!
Kuni-fechs