Das Unwort des Jahres 2020 (Coronen-Pandemie) war noch unbekannt, umso gefürchteter Medusa. Wie man sieht, können die Folgen langfristig doch positiv sein:
Sie grinste wie ein Ungeheuer: Medusa war es, die Gorgone, ein Opfer tückischer Hormone, die mit des Blickes Gift und Feuer, mit Schlangen um des Hauptes Höhen – versteinern ließ, wer immer sie gesehen! Die Zunge hing zumeist hervor aus einem weiten Scheunentor! Doch lest von dem berühmten Sohne!
Nun, selbst das Böse kennt die Liebe, zumindest ja gewisse Triebe: Der Meeresgott Poseidon hatte sie erwählt, in Rossgestalt, wie man erzählt, als ihre jugendliche Blüte sich noch um einen Mann bemühte. Medusa doch, so muss man schließen, von jenem Rosse hoch erfreut, ward schwanger nach geraumer Zeit, wiewohl die andren Götter sie verstießen. – Der Götterfluch, ein grässlicher, sie wurde immer hässlicher! Doch schließlich war’s genug; ein Monster ohne Frage! Als Perseus sie erschlug, gebar sie noch am Sterbetage den Pegasus, so will’s die Sage!
Ein Flügelpferd war dieser Sohn, der auf dem Berge Helikon, wo all die Kunst in Steinen lag, mit seines Hufes feinem Schlag die Musenquelle Hippokrene ins Leben rief – die Kunst, die schöne. Wenn’s auch die Luft dem Busen raubt: Es schmückte das Medusenhaupt voll Hässlichkeit seither Idole. Die Schlange wurde zum Symbole, die auf Athenes Schild und Säulen die Weisheit weist mit ihren Eulen. Die größte aber, hört mir zu, die heitre Weisheit des UHÚ!
Lulu!
Kuni-fechs