Ein König, ziemlich schwarz im Ohr – drum nannte man ihn Melchior – beherrschte einst das Land von Punt. Die Königin hieß Kunigund. Man suchte dort seit alten Zeiten den Kunstgenuss im Sternedeuten. Da saß nun in der Burgruine Fürst Melchior mit der Cousine, weil Kunigunde meistens schlief, wenn ihn der Hang zur Sippung rief! Sie brachten viele Stunden zu. Was sie da fechsten, weiß Uhú, im Angesicht der fernen Himmel.Doch plötzlich kam ein Sternenschimmel! Cousinchen sprach: „Schau, was da steht!“ Da sprach der Fürst: „Wohl ein Komet! Wie strahlte sonst die ganze Erde – und solch ein Schweif kommt nicht vom Pferde!“ – Cousinchen gab ihm einen Kuss: „Vielleicht ist’ s auch der Pegasus?“ Doch eine Wolke wundersam verhüllte, was darunter kam! [Das ist kein Grund zu strenger Miene! Cousinchen war ja Schlaraffine!]
P.S.: Die Burgfrau findet oft verschroben, was man entdeckt am Himmel oben – bei Sippung oder Krystalline –, wenn man nach Hause kommt mit froher Miene! Nicht jeder kann das wohl versteh‘n, wenn wir beim Fechsen Sterne seh’n; ein jeder sieht‘s auf seine Weise. Was ist das Leben? Eine Reise. Weshalb nicht auf dem Musenross? Wir lieben den Medusenspross. Auf seinem Rücken sind wir frei, versinkt im Staub die Profanei.
Bescheiden, wie man früher war, betrete man das neue Jahr, geschärft jedoch im frohen Sinne wie Melchior durch Hohe Minne*. Denn Sterne kommen, Sterne geh‘n: Schlaraffia nur, die bleibt besteh‘n!
Lulu!
*Den Minnesängern ein Weg zur „ethisch-moralischen Vervollkommnung“!
Kuni-fechs