Es schadet nichts am Wochenende, wenn man mal badet Kopf und Hände. Doch manchmal ist’s nicht ungefährlich! Man liest es in der Zeitung jährlich:
Man denkt im Bad bisweilen gern, wenn man ein Mädchen ist, an einen Herrn! Doch ist man Magd nicht, sondern Knecht, bevorzugt man das schönere Geschlecht! Was oberflächlich Freude weckt, hat man mit keuschem Schaum bedeckt. Man [frau] kann, wenn unten Wellen spülen, dabei auch runde Stellen fühlen! Nun sitzt man in der Wanne so, im Grunde warmer Wonne froh, und denkt, wenn man am Fuße ist: Wie schön, falls mich die Muse küsst!
Das Mädchen denkt – und hält die Brause fester: Wie schön wär‘s jetzt zu Hause, Bester! Und meint damit besagten Herrn, denn diesen hat es ziemlich gern! Und kaum gedacht, da läutet schon bei jenem Herrn das Telefon! Ihr wartet nun auf zarte Worte. Doch leider war der Herr gerade nicht an seinem Orte. Er war vielleicht bei einer Feier. So meldet sich das Lischen Meier. Vielleicht war ‘s Anni Huber auch: Doch Namen sind bloß Schall und Rauch!
Das Mädchen nun, zutiefst erschrocken, von Kopf bis Fuß noch längst nicht trocken, weil ‘s, wie der Leser leicht vergaß, noch immer in der Wanne saß, von jäher Ahnung bös' bedroht, geriet dabei in größte Not. Weil‘s Telefon ins Wasser fiel?
Das Wasser wurde langsam kühl. Darinnen lag, mehr bleich als rot, das Mädchen, schön, doch leider tot! Man sah den Schaum noch eine Weile glänzen: Die reine Sehnsucht kennt ja keine Grenzen!
Man soll den Mut nicht fallen lassen am Telefon im allzu Nassen! Nicht selten macht uns eher froh ein Ferngespräch auf trocknem Klo! Dazu wird man mit Recht nur sagen, man könne Schwachstrom gut vertragen. Doch starb die schöne, holde Maid am Herzeleid. Am Herzeleid! – Des Herzens Ströme sind so schwach: Wir sterben dennoch, weh und ach!
Kuni-fechs