Mijnheer van Son berichtet in altniederländischer Sprache:„Mir fehlt wos“, sagt der Kilian, „woß, waß i net ums Freckn. Dau mou a Kräuterkissn her, des solls Gedächtnis weckn.“ – Herrn Kilian trogen Gedächtnis und Wissen. Da suchte er Heilung im Kräuterkissen. – Des legt er stattn Kupfkiss nau sein bsuffna Schädl unter, und weils nach Heu und Minzn röicht, schläft er net und bleibt munter. – Denn Minze und Heu, sie duften so edel, ermuntern den Geist und erfrischen den Schädel. – Sei Deckmichzou, sei Unterbett, döi schöibt er her und nöiber. „Wenn ich ner wissert, wos mir fehlt, des wär mer werkli löiber.“ – Doch Kilian wälzte sich drunter und drüber: „Was fehlt mir? Ach, wüsst‘ ich’s, es wäre mir lieber!“
Dau woarn mer doch in Nermberg drin, ham eikafft fer Weihnachtn, im Luftsprung ham mer nau verzehrt a Knöckla und an Hachtn. – Zum Weihnachtsmarkt fuhr ich nach Nürnberg wohl und atzte dann Eisbein mit Sauerkohl! – Nau bin i in mei Auto gstiegn, und seit ich hamkumm, waß ich, dass mir wos fehlt, des macht mi etz di ganze Nacht su dasig. – Dann fuhr ich im Wagen geschwind nach Haus: Hier setzte jedoch mein Gedächtnis aus!
Vo di Paketla fehlt mer kans, mei Geld stimmt, meiner Paula ho i vor der Konditorei an Zwanzger gebn, dem Fraula. – Pakete und Geld … dann riss mir der Faden. Was war doch mit Paula am Bäckerladen? – O Dunnerschieß! Die fehlt mer ja! Die ho i dort vergessn, wöi i dernauch nu mit mein Freind im Tucherbräu bin gsessn. – Ei Donnerlittchen! Jetzt fällt es mir ein: Mir fehlt seither … Paulinchen mein!
Und die Moral von der Geschicht‘: Verschmäht das Kräuterkissen nicht, es wird Vergess‘nes offenbaren, falls ihr zuviel gekippt vom Klaren!
Lulu!
Kuni-fechs