Ins Land der Franken fahren…
Ein Ritter, der von alten Weisen, vom Sagenschatz erfuhr, beschloss, ins Frankenland zu reisen. Verständlich, stammt‘ er doch aus Preußen. Und was er suchte, war – Kultur! Was Staub bedeckt, man kann es bürsten mit rechter Wissbegier. Der Anfang war, danach zu dürsten. Der Preuße holte sich die Fürsten aus Franken, aber auch das Bier!
Ob Norimberga, ob Erlangen und auch das alte Onoldsbach, Herbipolis, die schönen Wangen Baruthias – und Bamberg, ach! Der Maienburgin* schlanker Hals, der Ratisbonin Oberpfalz!** Hier suchen heutzutage viele – Borussen ihre Urlaubsziele!
Doch sucht Ihr Ritter, geistesschwanger, so reitet hin zum Erlenanger! Ruinen auch der zänkischen, die liegen in der Fränkischen!***
Die hohen Söller wie die Mauern, wo Ritter einst gelärmt, die all die Zeiten überdauern, betrachtet nun der Gast mit Schauern, den keine Kemenate wärmt! Doch all die hochgeschürzten Maiden, der Minne holdes Lied, des Ritterlebens kurze Freuden entschwanden längst in jenen Weiten, wo feine Phantasie erblüht.
Der Franke schöpft im Trüben, Vollen des ritterlichen Gutes, wo seine Ahnen lieben, grollen. Denn tief in seinen Adern rollen die Tropfen ihres Blutes!
*Maienburginnen nennt man die Bewohnerinnen der Maienburg
**Regensburg (römisch: Castra Regina). Die (ost-)fränkische Kultivierung ist keinem Geringeren als Karl dem Großen zu verdanken. In die ehemals freie Reichsstadt hat es in der Folge viele Franken verschlagen, die dort ihre wertvollen genetischen Fingerabdrücke hinterlassen konnten.
***Gemeint sind die Burgruinen der Fränkischen Schweiz, die in den Gemarkungen des Erlenangers beginnt.
Kuni-fechs