Nach J. Wo. Goethe: Vom Eise befreit sind Strom und Bäche…
Von Viren befreit sind viele der Leute. Seht nur der Sonne belebenden Blick! Unter der Maske lacht unser Glück. Der Winter verzog sich, der alte, bis heute. Doch schneit es an Ostern, so kehrt er zurück.
Die Sorge entflieht nun der eisigen Spur, die Menschen erfreut das fröhliche Impfen. So stehen beim Doktor schon viele im Flur; die Angst vor der Krankheit duldet kein Schimpfen.
Und sind sie geimpft, so gilt ihr Bestreben den Straßen und Stränden, dem quirligen Leben. Sie füllen mit Farbe das graue Revier. Bald kommt auch der blumige Frühling herfür!
Kaum einer begehrt von den bergigen Höhen auf das Home-Officezurückzusehen! Und aus jedem finsteren Tor quellen die Menschen in Massen hervor!
Die Schönen sonnen sich wieder so gern, suchen des Lebens wärmenden Kern. Auferstehung gilt’s heute zu feiern: Aus den bedrängenden Niederungen, aus den Verstecken, Kellern und Scheuern stehen sie auf, die Alten und Jungen!
Sie scheuen auch nicht das Kneipengedränge oder der Straßen gemütliche Enge. Denn nach den Monden ängstlicher Nacht hat uns der Frühling Freude gebracht.
Seht nur, durch Gärten, Felder und Wiesen eilt jetzt entfesselt der Menschen-Moloch. Dort, wo Flüsse und Bächlein noch fließen, regen sich lustige Fischlein jedoch. Schifflein auch fahren, oft überladen, über den blauen bayrischen See. Ferne auf Bergen und glitzernden Pfaden schimmert im Sonnenlicht herrlicher Schnee.
Ins Wirtshaus geht’s nun, in das Getümmel: Hier kommen wir näher den Musen, dem Himmel. Labt man die Bierchen, groß oder klein! Lulu auf den Quell, den Musenschimmel!
[Goethe:] „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“
Kuni-fechs