Vor Jahren, als ich noch jünger war, hab‘ ich von Herzen geschrieben: Von Musen träumt‘ ich mit lockigem Haar, von Lippen, gar lustig und wunderbar, von schelmischen Augen, so lieben.
Von Künstlern wie jenem Pygmalion, der selbst sich erschuf seine Holde, erhielt ich die glückliche Lehre da schon: Die Liebe zur Kunst sei der wahre Lohn, der lange ein Leben vergolde.
So manche Entwürfe, nicht wirklich wert, zu glimmen im Glanze der Schränke, hat willig der Wind, das Wetter zerstört: Sie haben verlorenen Träumen gehört, an die ich schon längst nicht mehr denke.
An anderen nagte der Zeiten Zahn. Bald sah ich, wie Fetzen da trieben. Doch schau‘ ich die heutigen Musen mir an, so weiß ich: Nicht alles war eitler Wahn: Die Liebe zur Kunst ist geblieben.
M.: Mag dich, Freund der Kunst, der Zeiten Zahn benagen: Musen werden älter nie, doch manche üppig irgendwie – und reifen auch in späten Tagen.
Kuni-fechs