Ein Homo sapiens ging Anno dazumal mit einem Stock bewaffnet ins Neandertal, wo es ja Bären gab und wilde Wesen, die selten schreiben konnten oder lesen! Er sang ein Lied aus voller Kehle, gelangte so zur Tropfsteinhöhle Da saß ein Jüngferlein in besten Jahren. Am Körper voll mit festen Haaren, die mangels Kleidung nötig waren. Nur spärlich zwar an Knie und Po! Sie blickte freundlich, blickte froh und lud den lieben Gast sogleich zum Frühstück ein mit Eiern weich. Auch schenkte sie ein Gläschen ein vom feurigen Neander-Wein. Und schon ergab sich’s irgendwie, er legte ihr die Hand aufs Knie. Sie lachte, ließ die Zähne blitzen. Da ließ der Homo sapiens – vor Schreck die Schöne sitzen!
Er schlurfte weiter durch den Wald, kam so zur nächsten Höhle bald, wo eine Maid mit hellem Haar erfreut ob des Gesellen war. Sie ließ ihn gern am Knochen nagen. Nur als er, ohne doch zu fragen, die Hand auf ihren Po gelegt‘, da rief sie, ach, gar so erregt: „Leg‘ lieber mir die Hand auf’s Herz, denn alles andre ist ein schlechter Scherz!“ – Den Sapiens ergriff das Muffensausen, weil im Neandertal so wilde Tussis hausen! „Po-Po-Pardon!“ Das war sein letztes Wort! Dann sprang er aus der Höhle fort!
Des Morgens las man im Neander-Blatt, dass sich ein Homo sapiens herumgetrieben hat: Die Jungfern sahen in den Spiegel und schlossen eilig Tor und Riegel. Worauf sie züchtig sich bedeckten mit langen Röcken, bunt gescheckten! Na ja, nicht alle schlossen ihre Tür, denn viele waren hier dafür! Nur manches Mütterchen dagegen. So stand es damals allerwegen.
M.: Wie glücklich ist das Seelenleben, entfernt von Sünden weit, seitdem wir nicht nach Höhlen streben wie einst in jener Zeit!
Kuni-fechs