Carpe diem! Nutze den Tag!
Es war nur ein Zufall. Wir wurden geboren, lernten uns kennen, müssen uns trennen. Die Liebe, das Leid! Was soll man dem Neid der Götter denn fluchen? Den irdischen Schranken? Wir dürfen nur danken, hoffen und suchen, nach Besserem streben. Nutzet die Zeit!
So ist es, das Leben: Es nimmt, was es will. Doch Liebe heißt geben. Auch Schmerzen ertragen. Nicht jammern und klagen. – Und sind wir gestorben, verloren, verdorben, dann ist es soweit: Die Tränen vergehen, die kleinen, die größten! Auch traurige Erben werden sich trösten; sie wechseln das Kleid. Und finden sie vieles, was keiner mehr will: Sie werden ’s entsorgen im gnädigen Müll! Wir lachen im Himmel – und warten ganz still.
Nun müssen die andern suchen und wandern. Sie lernen sich kennen, müssen sich trennen, endlich verderben. Glückliche Erben, vergängliches Leid!
Drum, Brüder, genießet den flüchtigen Tag! Ich sag‘ Euch ja nur, wie gern ich ihn mag! So ist unser Leben – ein Kommen und Gehn! Es bleibe noch lange so wunderschön! Bis einst in Ahalla der weise Uhú uns fröhlich begleitet zur ewigen Ruh‘!
Kuni-fechs