Dank des Pfingst-Fests milder Frische lief ich vor dem Mittagstische noch mit Nando, meinem Hunde, durch die Landschaft eine Runde. Heute herrschte reges Treiben: Keiner wollte häuslich bleiben! Wie die Wilden sah man radeln Männer mit geübten Wadeln! Gut behelmt mit klarem Ziele, falls mal einer runterfiele!
Jüng’re Jogger*Innen flitzten windgewandt mit kurzen Röcken! Ält‘re Damen, Herren schwitzten, pflügten Laub mit Walking-Stöcken! Aufwärts keuchte die Blondine, schob den großen Kinderwagen – Kinder sind oft schwer zu tragen! Nebenher mit froher Miene lief der pigmentierte Gatte, der d’ran seine Freude hatte!
Frösche quakten schon im Schilfe, wo sich mit der Stimme Hilfe bald zum Liebesspiel gesellen viele hübsche Froschmamsellen! Molche sprangen, Salamander … trieben ’s fröhlich miteinander. Auch die Vögel in den Nestern pfiffen vor den Vogelschwestern, bis die Eltern – so wie gestern – gaben ihrem Wunsch den Segen: Lasst uns hübsche Eier legen!
Frühling wird es allerwegen! Bienen summen. Bunte Falter mahnen dich jedoch: „Mein Alter! Richte deines Durstes Sinnen nicht auf junge Jogger*Innen! Hüte dich vor deren Rock! Labe lieber Bären-Bock**! Labe Lethe – edlen Wein! Wird für dich das Beste sein! Nur das Gute, Schöne, Wahre*** ist die Krönung reifer Jahre! Ohne jeden Gender-Stern! Jogge nur mit ernsten Herrn! Achte auf der Sitten Grenze! Honni soit, qui mal y pense [penze]!“
**Bären-Bock: bereits früher zitiertes Starkbier.
***To kalón kai agathón, das Schöne und Gute, geht auf den Philosophen Platon zurück.
Kuni-fechs